2021/2022

Vorherige Jahrgänge der KTM

Was bisher geschah? Ein Programm aus der Basis!

Das Programm der KTM I und II gestalteten Studierende, Promovierende und weitere Interessierte mittels Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden. Thematisch lag der Fokus der KTM I auf Ansätze wie Anti-Rassismus, Genderperspektiven, Ableismuskritik, Postkoloniale Ansätze oder Antisemitismus-Studien. Diese vielfältigen Impulse wurden 2022 weitergetragen, wobei die Frage, was Kritik und Kritischsein in der Religionsforschung bedeuten könnte, als Roter Faden durch das Programm führte.

Alle Beiträge der II. KTM 

vom 29./30. September 2022

Alle Beiträge der I. KTM 

vom 23.–25. Juli 2021

In diesem Vortrag werden grundsätzliche Topoi der theologischen Antisemitismuskritk beleuchtet. Dabei geht es zum einen um die Kontinuitäten zwischen christlicher Judenfeinschaft und säkularem Antisemitismus, die eine intensive theologische Sensibilisierung für das Thema unumgänglich machen. Zum anderen wird kritisch angedacht, welche blinden Flecken feministische und postkoloniale (theologische) Denker*innen in Bezug auf Antisemitismus nicht wiederholen sollten.

Im März 2021 organisierte die Schweizerische Gesellschaft für Religionswissenschaft (SGR) die Tagung “Neue Klassiker*innen der Religionswissenschaft?”. Wir greifen die Diskussion zu neuen respektive alternativen Klassikerinnen und Klassikern der Religionswissenschaft auf und führen sie weiter.  Anhand von vier Klassiker:innen diskutieren wir aktuelle Fragen zu Eurozentrismus, Geschlechterverhältnissen, kolonialem Erbe und Grenzen der Disziplin. Auf dem Hintergrund dieser Diskussion beleuchten wir zudem methodologische und theoretische Herausforderungen in unserer eigenen Forschung und Lehre.

Kurzreferate mit anschliessender Paneldiskussion

„Vor lauter Klammern und Fußnoten verstand er kein Wort, und wenn er gewissenhaft mit den Augen den Sätzen folgte, war ihm, als drehe eine alte knöcherne Hand ihm das Gehirn in Schraubenwindungen aus dem Kopfe. Als er nach etwa einer halber Stunde erschöpft aufhörte, war er nur bis zur zweiten Seite gelangt, und Schweiß stand auf seiner Stirne.“ (Robert Musil, Die Verwirrungen des Zöglings Törleß, 1906, in: Ders., Gesammelte Werke, Bd. 2, hg. von Adolf Frisé, Reinbek bei Hamburg 1983, 7–140; 80).

So wie dem jugendlichen Protagonisten mit den Schriften von Immanuel Kant geht es vielen mit wissenschaftlichen Werken: Nicht der Inhalt, sondern bereits die Form wird zur Qual. Wieso können sich Wissenschaftler*innen denn nicht verständlich ausdrücken? Braucht es vielleicht diese komplizierte Sprache, sich über zwei Seiten schleichende Schlangensätze, unzählige Fussnoten und ein Layout, das einen schon beim ersten Blick gähnen lässt, um sich präzise auszudrücken? Welche anderen Formen wissenschaftlicher Vermittlung lassen sich finden?

Wir wollen einen kurzen (und natürlich möglichst komplexen) Input aus unserer Sicht zu diesem Thema geben und dann rege mit Euch diskutieren: Soll man die Geisteswissenschaft wie Rapunzel im Elfenbeinturm einsperren? Oder wollen wir auf die Strasse mitten in den Stadtverkehr und dort im Gewusel mitwirken? Was sind die Vor- und Nachteile verschiedener Arten von wissenschaftlicher Vermittlung? Wie sind diese jeweiligen Arten mit Identitätsprozessen gekoppelt? Was ist Eure Meinung dazu?

What is the relationship between religion and disability? How do some religious practices disable the bodies of the believers? Can religious faith cure disability? Are there religious groups that make people with disabilities to be especially valued in their community? Do religious charity organisations reinforce social segregation between disabled and non-disabled people? Why has the study of religion shown little interest in these questions so far?

There are many intriguing questions, that we will touch on during this session together. These questions will not have easy or clear-cut answers, but we will suggest ideas and tools of how to approach them. We will particularly work on the notion of disability and see how what we mean by it changes our answers.

In this bilingual English-German workshop, we want to take a glimpse together at the multifaceted relationship between religion and disability. To be able to do so, we will work through the basic terms and concepts of Disability Studies. Furthermore, we will explore what it has to do with ableist and other structures that the topic of disability has so far been left out of the study of religion. Finally, we will discuss why and how disability could or should be the subject of the study of religion.

Postcolonial theories and practices still aren’t considered neither in most German-speaking churches nor in academic theology, even though these parts of German society and culture are highly influenced and shaped by colonial history, especially through the Associations of Missions that were relevant tools of colonization. How can we overcome these inherited perspectives? Which questions need to be asked, which changes to be made?

In this panel pastor Quinton Caesar (Wuppertal, on IG @pfarrervanniekaap) and theologian Esther Ho (Kuala Lumpur, on IG @hello.estherho) will introduce us to postcolonial theologies from a Black and an Asian point of view.

Seit den 90er Jahren ist der Begriff Gender nicht nur Gegenstand politischer Agenden und wissenschaftlicher Analysen, sondern auch Zentrum antifeministischer Anfeindungen. Zunächst durch transnationale Mobilisierungskampagnen des Vatikans, dann über (extrem) rechte Agitation in den einzelnen Ländern, wurde die Feindbildkonstruktion «Genderismus» mittlerweile zum milieuübergreifenden Brückenthema und prägt die Meinungsbildung des bürgerlichen Mainstreams. Doch was macht gerade den noch vor wenigen Jahren nur innerhalb des Fachdiskurses bekannten Begriff so kontrovers? Woher kommt seine politische Sprengkraft?

Die Entwicklung vom Fachbegriff zum Feindbegriff wird anhand einzelner Diskursstränge nachgezeichnet. Dabei zeigt sich auch, dass es sich nicht nur um die Auseinandersetzung mit Sprachformen handelt: Es ist der Versuch dem Angriff auf konkrete Rechte und Ressourcen queeren Lebens mit einem «Kampf um Begriffe» seine Anstößigkeit zu nehmen.

In kritischer Auseinandersetzung mit der sich derzeit etablierenden Bezeichnung «Antigenderismus» wird diese Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit genauer betrachtet. Dabei wird (selbst-)kritisch gefragt: Inwiefern betreffen die milieuübergreifenden Brückenbildungen auch die protestantische Öffentlichkeit? Und nicht zuletzt: Welche Herausforderungen ergeben sich dadurch für eine genderbewusste und antifaschistische The*logie und Kirche?

Bei diesem Programmpunkt, der ins Thema Ableismus einführt, werden wir Ausschnitte einer Performance der US-Amerikanischen Aktivismusgruppe Sins Invalid mit dem Titel «Disability Liberated – Altar and Performance» (2015) ansehen und anschließend gemeinsam diskutieren.

Nach dem Impuls der Performance werden wir brainstormen, wie wir die Erfahrungen von Menschen mit Behinderung sowohl in religiösen Räumen als auch in der Religionswissenschaft zentral mitdenken können und müssen. Auch werden wir auf die verschiedenen Intersektionen von Religion und Behinderung in der Gesellschaft zu sprechen kommen. Sins Invalid bezeichnet ihre Performance Kunst als «cultural and spiritual resistance.» Sins Invalid betont damit besonders den engen Zusammenhang von Diskriminierungsformen; insbesondere von Ableismus, Rassismus und Xenophobie.

Welche Rolle spielt «spiritueller Aktivismus» in unseren Disziplinen, und wie können wir dafür Räume schaffen?

CW: Die gezeigte Performance enthält graphische Erwähnungen von psychischer und physischer Gewalt, institutionellem Missbrauch und Polizeigewalt.

Die intersektionale Perspektive bereichert seit Jahrzehnten den Feminismus mit ihrer differenzierten und komplexen Herangehensweise. Wie kann das Prinzip der Intersektionalität auch die Theologie bereichern? 

In einem ersten Schritt wird im Workshop ein kurzer Input zu Intersektionalität und intersektionaler Theologie gegeben. Danach möchten wir gemeinsam in einem zweiten Schritt das zuvor Gehörte auf die Musikvideo-Analyse von Beyoncés «Formation» und Lil Nas X «MONTERO (Call Me By Your Name)» anwenden. 

Popkultur ist auch für die Theologie eine Bereicherung und kann einen Erkenntnisschatz bergen. So ist es ein Teil intersektional-feministischer Kritik, dass universitäre Kontexte vor allem aus akademischen Texten schöpfen und anderes vernachlässigen. Wir hoffen, in dem Workshop Teile des Schatzes zu bergen und unsere Blicke intersektional zu weiten und zu schärfen.

In diesem Workshop soll der Frage nachgegangen werden, inwiefern aktuelle Science-Fiction Filme des Hollywood-Kinos bestehende Gender-Vorstellungen tradieren, verstärken und modifizieren. Im Fokus stehen Repräsentationen von „Künstlicher Intelligenz“ im Kontext aktueller Diskurse in Wissenschaft und Gesellschaft zu diesem Thema. Anhand von Beispielen aus den Filmen Ex Machina (Alex Garland, GB 2015) und I am Mother (Grant Sputore, US/AU 2019) soll der Frage nachgegangen werden, wie dichotome Geschlechterbilder (re)produziert werden.

Ausgangslage ist die Beobachtung, dass vermeintlich geschlechtslose «Künstlicher Intelligenz» von hegemonialen Rollenzuschreibungen bis hin zu konstruierter Sexualität stark normative und unter Umständen problematische Gender-Typologien entwerfen. Einerseits knüpfen diese an Motive und Symbole aus religiösen Traditionen an, andererseits stellt sich die Frage nach der Personenhaftigkeit und dem Objektverständnis «Künstlicher Intelligenz». Eine mögliche These wäre, dass innerhalb der «KI»-Repräsentationen Adaptionen und Übertragungen historisch gewachsener Othering-Prozesse des Fremden und Exotischen aufzudecken sind.

Leitend für den Workshop sind deshalb folgende Fragen: Welche stereotypen Genderbilder tauchen im futuristischen Genre des Science-Fiction bei der Repräsentation von «Künstlicher Intelligenz» auf? Inwiefern rekapitulieren sie problematische Rollendiskurse? Welche anthropomorphen Übertragungen verstärken bestehende Genderkonstruktionen? Welche historischen Genderkonstruktionen werden innerhalb von KI-Repräsentationen adaptiert? Nach einer thematischen Einführung und der Visualisierung einzelner Szenen soll Raum für Gespräch und Diskussion sein.

Der Pariser Klimagipfel von 2015, die Proteste von „Fridays for Future“ und der Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes zum Klimaschutzgesetz vom März 2021 zeigen einen Wandel im Umgang mit der Ökologischen Krise an. Es steht fest, dass es in  den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu einschneidenden Veränderungen kommen wird. Das betrifft einerseits die individuelle Lebensführung, wenn es um Fragen des Konsums und der Mobilität geht. Zum anderen kündigt der Ausstieg aus der Kohle gesamtgesellschaftliche Transformationsprozesse an.

Evangelischerseits werden damit zusammenhängende ethische Herausforderungen derzeit weniger auf der Ebene der universitären Theologischen Ethik bearbeitet. Es sind vor allem kirchliche Akteur:innen, die unter den Begriffen „Bewahrung der Schöpfung“, „Nachhaltigkeit“ und „Umkehr zum Leben“ (u.a.) theologische Beiträge leisten (vgl. Gröhn 2020). In evangelischen Publikationsorganen werden darüber hinaus Akteur:innen der jetzigen Umweltbewegung unter dem Stichwort „Klimaapokalyptik“ betrachtet (vgl. Körtner 2020).

Offen bleibt dabei, inwiefern unter den Begriffen ethische Dilemmata der Ökologischen Krise angemessen erfasst werden können: Gehört zu einer ‚Umkehr zum Leben‘ der Verzicht auf das Fliegen? Können technische Innovationen wie Genome-Editing an Pflanzen nachhaltig sein?“ Und wird die Kirche zur ‚Klimaapokalyptikerin‘, wenn sie sich an Protesten von Fridays for Future beteiligt?

Vortrag mit Diskussion

Im Wintersemester 2020/21 erarbeitete der AKiTh die erste Handreichung einer Reihe unter dem Titel „Diskriminierung durch Worte? Leitfaden zur Sprachreflexion in der Theologie“ mit dem Fokus auf geschlechterbewusste Sprache.

Nach einer Vorstellung der Handreichung wird in drei Workshops an konkreten Fragen weitergearbeitet. Praktisch-theologisch: Wie kann liturgische Sprache geschlechterbewusster werden? Exegetisch: Welche Probleme ergeben sich beim wissenschaftlichen Arbeiten und Übersetzen biblischer Texte und wie löse ich sie? Historisch-systematisch: Müssten die Bekenntnistexte gegendert werden?

Das gemeinsam Erarbeitete wird in einer Abschlussdiskussion mit allen Panelteilnehmenden geteilt.

Melissa M. Wilcox schreibt in ihrer Einführung «Queer Religiosities» (2021) davon, wie wichtig es auch in der Religionswissenschaft ist, neue, bisher unbeachtete Geschichten zu erzählen. Sie fragt:  «What stories remain untold? How will you tell them?»  Ganz in diesem Sinne wenden wir uns in dieser Stunde Geschichten zu, die vom Fundament religionswissenschaftlicher Forschung erzählen: Geschichten von Klassiker:innen der Religionsforschung und vor allem von solchen, die es noch werden sollen. Wir erstellen gemeinsam eine Ahn:innengallerie und erzählen uns, was und wie die Religionswissenschaft wäre, wenn wir mit dieser:m Denker:in Religionsforschung betreiben würden… ein offenes Format, um neue, überraschende und horizonterweiternde Forschende, Theorien und Methoden der Religionswissenschaft und Theologie kennenzulernen.

*Für die Teilnahme braucht es kein Vorwissen zu Klassiker:innen der Religionswissenschaft, aber Neugierde und die Lust, outside the box zu denken, sind unabdingbar. Wir freuen uns, mit euch die Horizonte der Religionswissenschaft zu erweitern!

Folklore, Häresie, Katholizismus, «Gandhismus», die Lateranverträge, der Islam, Popularreligion, der Rotary Club – der italienische Marxist Antonio Gramsci (1891–1927) interessierte sich für eine Vielzahl religiöser Phänomene und Konstellationen. Wir lesen Auszüge aus den «Gefängnisheften», die er in der Zeit der faschistischen Kerkerhaft geschrieben hat, tauchen ein in Gramscis vielfältiges Religionsverständnis und lernen seine überraschende Religionskritik kennen.

«Jede Religion, auch die katholische […], ist in Wirklichkeit eine Vielzahl unterschiedlicher und oft widersprüchlicher Religionen: Es gibt einen Katholizismus der Bauern, einen Katholizismus der kleinen Bürger und Arbeiter aus der Stadt, einen Katholizismus der Frauen und einen Katholizismus der Intellektuellen, der ebenfalls buntgescheckt und unzusammenhängend ist. Aber den Alltagsverstand beeinflussen nicht nur die gröberen und weniger ausgearbeiteten Formen dieser verschiedenen gegenwärtig existierenden Katholizismen; den gegenwärtigen Alltagsverstand haben die vorhergehenden Religionen und die vorhergehenden Formen des gegenwärtigen Katholizismus, die ketzerischen Volksbewegungen, die mit den vergangenen Religionen verbundenen wissenschaftlichen Formen von Aberglauben usw. beeinflußt und sind Komponenten desselben.» (11/13, 1394–1395)

Hatte Marx ein Problem mit der Religion? Wenn ja, welches? Wenn nein, wieso denken das dann alle? Warum spielte und spielt der Marxismus für verschiedene Religionen und religiöse Gemeinschaften sehr wohl eine Rolle? Und warum werden Marx, seine Schriften und auch aktuelle marxistische Ansätze in der Religionsforschung eigentlich ausgeblendet? In dieser Stunde soll es darum gehen, Themen, Fragen und Stichworte rund um Marx, Marxismus und Religion zu sammeln. Wir brainstormen, diskutieren und werfen all unser Wissen zusammen, um davon ausgehend dann in die weiteren Teile dieses Panels zu gehen.

Methode: Gruppendiskussion in Breakoutrooms, Padlet, evtl. Mini-Monologe, gemeinsame Schlussdiskussion

«Sozialisten können Christen, Christen müssen Sozialisten sein» – Für diese Aussage steht Helmut Gollwitzer (1908-1993). Der Professor für Systematische Theologie in Bonn und Berlin war gleichzeitig Sozialist. Er befasste sich mit Marxismus und beteiligte sich an vielfältigen politischen Kämpfen, zuerst in der Bekennenden Kirche, dann nach 1945 in der Friedens- und Anti-Atom-Bewegung, war guter Freund von Rudi Dutschke und Seelsorger von Ulrike Meinhof. Helmut Gollwitzers politisches Selbstverständnis ist immer auch ein explizit christliches Selbstverständnis. Was können wir von Gollwitzer alles lernen? Im Workshop zeichnen wir verschiedene Linien nach. Wir befassen uns mit Gollwitzers Person, seiner Marx-Rezeption und fragen nach dem heutigen Verhältnis von Marxismus und Christentum.

Für uns als (angehende) rk. Theolog*innen ist die Ohnmacht vor dem streng hierarchischen System der rk. Kirche manchmal schwer auszuhalten. Aber wie können wir die Mechanismen, die uns diese Ohnmacht erfahren lassen, systematisieren, um daraus Lösungsstrategien zu entwickeln? Was sind sogenannte pillars of power und welche gibt es in der rk. Kirche? Wir freuen uns über alle, die Erfahrungen aus anderen Kirchen einbringen. Wo sind Chancen für Wandel? Ihr habt Lust, mit uns die Aktivismus-Methode der pillars of power anhand der rk. Kirche auszuprobieren? Dann kommt gerne zu unserem Workshop!

Ein Blick in die Inhaltsverzeichnisse deutschsprachiger theologischer Fakultäten offenbart, dass es keine bzw. kaum Veranstaltungen zum Thema Queer Theology gibt. Die meisten Denker:innen dieser Richtung sind im deutschsprachigen Kontext sogar unbekannt. Zwar lässt sich in den letzten Jahren beobachten, dass sich immer mehr Basisinitiativen von Student:innen gründen, die versuchen diesem Mangel zumindest etwas Abhilfe zu schaffen, dennoch erscheint eine Queer Theology im akademischen Diskurs als wenig etablierte Randperspektive. 

Ein einleitender Vortrag am Ende des Tages möchte hier Licht ins Dunkel bringen. Der Vortrag führt zunächst in die grundlegenden Entstehungskontexte der Queer Theology ein: Welche ideengeschichtlichen Strömungen, aktivistische Bewegungen und Entwicklungen fließen hier zusammen? Welche Ansätze und queertheologischen Entwürfe gibt es? Welche Themenschwerpunkte werden gesetzt? Welche Akteur:innen wirkten und wirken an welchen Orten? Warum ist die Queer Theology an deutschsprachigen Fakultäten so wenig sichtbar?

Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die wegweisende Arbeit von Marcella Althaus-Reid und ihrem Ansatz einer Indecent Theology gelegt. Mit ihren Leitkategorien von margin und center (Rand und Zentrum) übt sie grundlegende Kritik an der akademischen Theologie und stellt die Randperspektiven ins Zentrum ihres theologischen Ansatzes.

Am Ende der Veranstaltung steht eine offene moderierte Plenumsdiskussion. Hier wird es auch Raum geben für die Gedanken, Fragen und thematischen Impulse, die sich im Laufe des Tages angesammelt haben.